Nach dem ersten Weltkrieg nahm die Mitgliederentwicklung des FRC einen spürbaren Aufschwung und erreichte 1926 den Höhepunkt.
Der Club zählte 409 Mitglieder, davon 194 aktive, 134 unterstützende und 80 Jugendliche (unter 19 Jahre). Die Anzahl der aktiven Mitglieder entwickelte sich nach 1918 überproportional und überstieg ab 1923 die Anzahl der unterstützenden Mitglieder.
Ab 1924 sind Schüler als Mitglieder des FRC nachweisbar, jedoch wurde erst 1926 durch den Beschluss der Monatsversammlung eine reguläre Jugend-Abteilung gebildet. (Dies erfolgte fast zeitgleich mit der Bildung der Jugend-Abteilung Oderhort und dem Entstehen einer Mädchen-Ruder-Riege am Frankfurter Kleist-Gymnasium und entsprach der allgemeinen Hinwendung zur Einbeziehung junger Menschen in die Vereine des DRV.)
Bereits 1927 hatte die Jugendabteilung des FRC 90 Mitglieder. Der FRC sah in der Entwicklung der Jugendruderei eine wichtige Säule der künftigen Entwicklung und entspach dieser Orientierung durch die Einstellung eines Trainers ab 1925 - Herrn Otto Genz.
Der starke Mitgliederzuwachs führte nach dem 1. Weltkrieg zur Entwicklung
des Wanderrudern und Rennrudersports.
Die geruderten Mannschaftskilometer (47.639 km) reichten 1925
zum 34. Platz in der Tabelle der Verbandsvereine des DRV, wobei nach den
gefahrenen Durchschnittskilometern (436,1 km/Mitglied) der 23.
Platz erreicht wurde. Dafür standen 7 Rennboote und 12 Gigboote
zur Verfügung. Darüber hinaus waren 5 Privatboote untergestellt.
In den folgenden 3 Jahren erhöhte sich die Flotte der Rennboote und
Gigboote weiter.
Die Niederlage im Ersten Weltkrieg führte zu einer national geprägten
Stimmung in den Ruder-Vereinen. Beispielhaft ein Zitat aus einem Artikel
zum Anrudern 1925 (Frankfurter Oderzeitung, 15.5.1925):
"Ungewöhnlich groß waren die Schwierigkeiten der Nachkriegszeit,
die stark auf den Ruder-Vereinen lasteten. Fast jeder Verein hatte zu
kämpfen .... Dank der Zähigkeit, mit der die Ruderer stets einem
erstrebenswerten Ziele zustreben, kam doch bald der Zeitpunkt, an dem
man der Schwierigkeiten Herr wurde. Und wer am vergangenen Sonntage dem
erhebenden Schauspiel der Auffahrt sämtlicher Frankfurter Ruder-Vereine
beiwohnte, der konnte erkennen, was zäher Wille, zähe Kraft
vermögen. .... Wenn gerade die heutigen Verhältnisse bedingen,
daß das deutsche Volk zu gesteigerter Arbeit zurückkehrt, so
schafft der Sport für die geistige sowie für die körperliche
Ausspannung, die die Erwerbstätigkeit von uns fordert, den Ausgleich.
So wird der Wassersport gleichzeitig ein Mittel, das uns Deutschen helfen
soll, beim Aufbau mit starken Kräften mitzuarbeiten. Uns ist die
außerordentlich wichtige Möglichkeit der körperlichen
Heranbildung und Ertüchtigung unserer Jugend im Heeresdienst genommen.
Diese Aufgabe fällt nunmehr den Rudervereinen zu. Dieses hohe, hehre
Ziel zu erreichen, das hat der Frankfurter Ruder-Klub von 1882 in den
Vordergrund seiner Bestrebungen gestellt. ..."
Nach den schrecklichen Jahren des Krieges war die Begeisterung über
die ersten Regattaerfolge bei den Frankfurter Vereinsmitgliedern enorm.
1919 - In Folge der Begeisterung über die 3 ersten Siege stifteten
Vereinsmitglieder einen neuen Rennvierer und 2 Doppel-Zweier.
1921 wurden erstmals Turnabende in der Halle des Friedrichs-Gymnasiums als Vorbereitungstraining für die Saison erwähnt.
Die Vereinschronik zählte 1922, dem 40. Jubiläumsjahr
des Vereins, insgesamt fast 40 Siege. Die Jahre zwischen 1922 und
1932 sollten zu den erfolgreichsten in der Vereinsgeschichte werden. Dies
betrifft entscheidende Weichenstellungen in der Vereinsführung, die
bauliche Entwicklung, aber auch die Leistungen der Renn- und Wanderruderer.
Das Bootshaus wurde trotz der Auswirkungen der Inflation 1923 wesentlich erweitert. Durch den Anbau einer Halle wurde für die Boote ausreichend Platz geschaffen und konnte ein geräumiger Gesellschaftsraum eingerichtet werden. Seit dieser Zeit ist das Bootshaus auch beheizt. Die gepachtete Fläche wurde erweitert und 1927 zur Unterbringung der Jugendabteilung ein separates Jugendheim eingerichtet. Gleichfalls fanden hier ein Übernachtungsraum für Wanderruderer und eine Werkstatt Platz.