Bis auf das Bootshaus des Ruder-Clubs "Oderhort" und des "Rudervereins von 1889" waren nach 1945 keine Ruder-Vereinshäuser erhalten geblieben. Der Bootspark war in den Kriegswirren verloren gegangen. Das nunmehr auf polnischem Staatsgebiet liegende Vereinshaus der `89er wurde bis 1958 durch die polnische Grenzpolizei genutzt und später (1958) abgebrochen.
Versuche, den 1882er Verein wieder ins Leben zu rufen, wurde durch
gezielte Hinweise auf den bürgerlichen Hintergrund der Sportart
und des Vereins torpediert. Wer wirklich diese "Hinweise"
gab, ist heute nicht klar zu beantworten. Es gab die spezifischen
politischen Zielstellungen des Sports nach dem Krieg in der sowjetischen
Besatzungszone und später in der DDR. Sportarten die in der Tradition
der Arbeitersportbewegung standen, befanden sich gleichsam im Mittelpunkt
der notwendigen Entwicklung der Volksgesundheit'.
Das reicht als Begründung sicherlich nicht aus, wo noch dazu
im nahegelegenen Berlin wieder gerudert wurde.
Die neue Rolle der Oder als Grenzfluss spielte sicherlich gleichsam
eine Rolle. Der Vertrag über die Oder/Neiße als Friedensgrenze
wurde zwischen der DDR und der VR Polen erst Anfang der 70er Jahre
mit einem Abkommen über die Zusammenarbeit auf dem Gebiete der
Schifffahrt untersetzt. Die Möglichkeit, die Oder mit Sportbooten
zu befahren war nicht umgehend nach dem Kriege gegeben und erhielt
erst mit dem o.g. Vertrag eine Grundlage.
Sicherlich waren es aber auch die "weichen" Faktoren. Frankfurt hat durch den Krieg und nach der Evakuierung der zur Festung erklärten Stadt 1945 viele der vereinstragenden Ruderer verloren. Vielleicht fehlte eine Leitfigur, hinter der sich Gleichgesinnte sammeln konnten, um ihr gemeinsames Interesse umzusetzen. Mindestens ein Treffen ehemaliger 82er hatte es 1946 gegeben, jedoch wirkte in der damaligen Situation die Gefahr einer politischen Denunziation wie ein Stop.
Und so konnte das letzte verbliebene Bootshaus am Carthausplatz lange
Jahre seiner Bestimmung nicht entsprechen und stürzte in sich
zusammen, bevor der Wiederbeginn des Rudersports in Frankfurt (Oder)
nach dem 2. Weltkrieg einsetzte.
Eins ist nur zu deutlich: Der Rudersport in Frankfurt (Oder) konnte
nur unter den Rahmenbedingungen wiederbelebt werden, welche durch
das gesellschaftliche Umfeld gesetzt wurden.